Ozon wird über
die Spaltöffnungen ins Blattinnere aufgenommen und verursacht dort
oxidativen Stress (siehe auch „Bewertung der Messdaten
– Ozon“). Nach längere Zeit andauernden ozonreichen
Schönwetterperioden zeigen sich charakteristische Symptome an den Blättern
und Nadeln der Waldbäume und vielfach auch an der übrigen Waldvegetation.
Für Ozoneinwirkungen typisch sind je nach Pflanzenart und Stärke
der Schädigung hellgrüne bis olivfarbene oder braune Punkte zwischen
den Blattnerven auf der Blattoberseite, die später zu größeren
Nekrosen zusammenwachsen können. Auf Blattteilen, die von anderen Blättern
bedeckt sind, fehlen diese Schadsymptome („Schatteneffekt“),
da sich die Spaltöffnung bei fehlendem Licht schließen und dann
auch kein Ozon aufnehmen. Die Schadausprägung ist von der Ozondosis
(Konzentration mal Zeit) abhängig. Daher zeigen ältere Blätter
meist stärkere Schadsymptome als jüngere. Bei Nadelbäumen
verursacht Ozon helle punktförmige Verfärbungen an der besonnten
Nadelseite vorjähriger Nadeln.
Ozon beeinflusst auch die herbstliche Verfärbung. Diese tritt vorzeitig
ein und führt zu einem raschen Blattfall. Anders als in Jahren ohne
bedeutsame Ozonbelastung verfärben sich zuerst die älteren Blätter.
Zudem ist die Verfärbung bei vorangegangener Ozoneinwirkung nicht homogen,
sondern fleckig.
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An den Dauerbeobachtungsflächen 405, 408, 303, 212, 213, 130, 133,
101 und 106 werden seit 2001 bei Laubbäumen im Spätsommer, bei
Nadelbäumen im Winter Laub- bzw. Nadelproben aus dem oberen Kronenraum
auf Ozonschadsymptome begutachtet. Zudem wurden an diesen Flächen auch
Beobachtungsareale an sonnenexponierten Waldrändern zur Begutachtung
der Waldverjüngung und der Waldbodenvegetation eingerichtet. Die Bonitierung
soll zeigen, wo und in welchem Umfang Ozonschadsymptome auftreten, welche
Waldbäume und Waldpflanzen besonders empfindlich sind und welche Beziehungen
zwischen dem Auftreten der Schadsymptome und gemessenen Ozonkonzentrationen
bestehen. Reicht eine okulare Begutachtung zur sicheren Beurteilung der
Schäden und ihrer Abgrenzung von anderen Ursachen nicht aus, werden
mikroskopische Verfahren angewandt. Zur Absicherung der Befunde erfolgt
eine Kooperation mit dem „Regional Validation Center“ an der
Eidgenössischen Forschungsanstalt in Birmensdorf, Schweiz.
Kurzgefasste Angaben zu den Befunden der Bonituren an den oben aufgeführten
Standorten sind über die Karte auf der Ebene „Forschung an Dauerbeobachtungsflächen“
zugänglich.
Ansprechpartner
Hans Werner Schröck, email:
hans-werner.schroeck@wald-rlp.de
Telefon: +49-6131-884-268-122
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