Ausscheiderate, Insektenbefall, Pilzbefall & andere Schäden bei Kiefer |
Bei den Außenaufnahmen
der Waldzustandserhebung werden für jeden Probebaum äußerlich
sichtbare Schädigungen der Krone mit eindeutig erkennbarer Ursache
gesondert festgehalten. So werden Schäden durch nadelfressende Insekten,
Pilzbefall von Nadeln, Schäden durch Hagelschlag, Abbrüche starker
Äste oder ganzer Kronenteile und auch Beschädigungen des Stammes
notiert. Seit 1993 wird auch die Ursache für das Ausscheiden eines
Probebaumes festgehalten. Damit ist es möglich, Schädigungen durch
Sturmwurf, Insekten- oder Pilzbefall auch bei den aus dem Kollektiv
ausgeschiedenen Probebäumen zu erfassen. Ausmaß und Einfluss von Insekten- oder Pilzbefall oder Schäden
durch Hagel, Schneebruch oder Sturm werden im Vergleich zu den Befunden
auf den Dauerbeobachtungsflächen und unter Berücksichtigung der
Meldungen der Forstämter und der Untersuchungen zum Waldschutz bewertet.
Die Kiefer reagiert sehr empfindlich auf Hagelschäden und stirbt meist innerhalb eines Jahres ab. Das Absterben wird häufig durch eine Pilzinfektion (Sphaeropsis sapinea) an der Vielzahl der Rindenwunden verursacht. Je nach Intensität des Hagelschlages ist es möglich, dass auch nur die dem Hagel besonders exponierten Kronenteile betroffen sind. Es ergibt sich dann in den Kiefernbeständen ein typisches Schadbild: Die der Richtung des Hagelsturms zugewandten Waldränder und Kronenteile sind abgestorben und zeigen rotbraune Nadeln, die abgewandten, geschützten Astpartien sind dagegen noch grün. Gewitter mit heftigerem Hagelschlag treten aber meist nur lokal auf. Im Jahr 2008 verursachte ein schwerer Hagelsturm im Pfälzerwald auf rund 300 ha Schäden besonders an Kiefer. Wegen des örtlich begrenzten Charakters der Hagelstürme werden Probebäume der Waldzustandserhebung nur zufällig betroffen, was in den letzten Jahren, auch in 2008, nicht der Fall war. Stammschäden treten immer wieder auf und bleiben ein Leben lang sichtbar. So hat insgesamt gut ein Viertel aller Probebäume einmal Stammschäden erlitten. An rund 5 % der Kiefern sind in der Lichtkrone abgestorbene Zweige oder Äste zu sehen, ohne dass ein Grund für diese Absterbeerscheinungen erkennbar wäre. Das Ausmaß dieses Dürrreisigs am Einzelbaum wird abgeschätzt und bei der Beurteilung seines Nadelverlustes mit berücksichtigt. |