Ausmaß des Fruchtbehanges bei Eiche

Die Fruktifikation der Waldbäume ist ein normales natürliches Phänomen. Im Jahr der Fruchtbildung verbraucht der Baum aber verstärkt Nähr- und Reservestoffe. Bei bereits vorgeschädigten oder schwach nährstoffversorgten Bäumen bedeutet eine stärkere Fruchtbildung daher eine zusätzliche Belastung, die sich dann auch im Kronenzustand niederschlagen kann. Das Ausmaß der Fruktifikation der Probebäume wird daher seit 1992 im Zuge der Waldzustandserhebung mit erhoben. Im Vergleich mit den Befunden der Dauerbeobachtungsflächen kann dann abgeschätzt werden, welchen Einfluss der Fruchtbehang auf die Entwicklung der Kronenschäden hat.

Es hat sich gezeigt, dass das Ausmaß des Fruchtbehanges bei der Eiche zum üblichen Zeitpunkt der Waldzustandserhebung nicht sicher abgeschätzt werden kann. Die Früchte sind in den überwiegenden Fällen noch zu klein, um sie vom Boden aus zu erkennen. Die Ansprache der Intensität des Fruchtbehanges bei Eiche und damit auch eine Analyse des Zusammenhanges zwischen Fruchtanhang und Kronenverlichtung kann nur an den intensiver beobachteten Dauerbeobachtungsflächen erfolgen.
In den Jahren 2020 und 2018 war die Entwicklung der Eicheln schon so weit fortgeschritten, dass sie relativ gut erkennbar waren. An 43 % bzw. 51 % der Probebäume wurde Fruchtanhang beobachtet. Damit ergab sich die Möglichkeit zu prüfen, ob bei den über 60-jährigen Bäumen ein Zusammenhang zwischen der Intensität des Fruchtanhanges und der Entwicklung des Kronenzustandes erkennbar ist. Ein solcher Zusammenhang konnte allerdings nicht festgestellt werden.


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