Auf den Dauerbeobachtungsflächen
werden CIR-Luftbilder mit den folgenden Zielsetzungen eingesetzt:
-
Dokumentation des Waldzustandes aller
Flächen zu einem einheitlichen Stichtag
-
Vergleich mit der Ansprache vom Boden
aus
-
direkter Vergleich in einer Zeitreihe
nach wiederholten Aufnahmen
-
Betrachtung des umgebenden Bestandes,
z.B. für Schadverteilungsmuster, die auf der Fläche alleine nicht erkennbar sind
Die Luftbilder werden vom Flugzeug aus mit einer Reihenmesskammer senkrecht
nach unten aufgenommen. Die Befliegung erfolgt im Juli / August zum Höhepunkt
der Entwicklung der Waldvegetation. Das Wetter muss klar sein und die Sonne
möglichst hoch stehen, um eine gute Bildqualität zu erreichen.
Auf einem Dia von 23 x 23 cm können bei einem Aufnahmemaßstab
von 1:4000 der Waldstandort mit der Dauerbeobachtungsfläche und seine
unmittelbare Umgebung problemlos abgebildet werden. Mit sich überdeckenden
Bildern lassen sich stereoskopische Auswertungen vornehmen. Der Color-Infrarot-Film, auch CIR-, IRC- oder Falschfarben-Film genannt, eignet sich gut, um
Vegetation zu fotografieren. Besonders Waldflächen reflektieren wenig
Licht im sichtbaren Bereich und wirken auf normalen Fotos daher immer dunkel.
Durch die Einbeziehung des nahen Infrarot entstehen schärfere, hellere
und detailreichere Bilder. Leider ist aber verfahrensbedingt keine durchgehende
Standardisierung möglich, sodass das Bildmaterial verschiedener Aufnahmen
immer unterschiedlich ausfällt. Die Auswertung des Filmmaterials erfordert
daher besondere Übung und Erfahrung.
Das Luftbild verschafft einen aktuellen Überblick über die Fläche
selbst und ihre Lage im Bestand, sowie über den Bestand und dessen Umgebung.
Kontaktabzüge des ganzen Luftbildes oder Fotos eines Ausschnittes
können als Arbeitsunterlage mit auf die Fläche genommen werden.
Die digitale Bildtechnik erlaubt auch die Übernahme und weitere Bearbeitung
der Bilder in den Computer. So lassen sich Orthobilder herstellen, die in
ein geographisches Informationssystem (GIS) übernommen oder als Grundlage
für Detail-Karten herangezogen werden können.
Eine Auswertung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Zum einen kann der
Untersuchungsbestand hinsichtlich seiner Einbettung in die Umgebung beschrieben
werden. Der Untersuchungsbestand selbst kann als Ganzes betrachtet werden.
Die ausgewählte Dauerbeobachtungsfläche kann im Kontext des Untersuchungsbestandes
oder für sich bewertet werden und schließlich ist noch eine Interpretation
einzelner Probebäume möglich. Eine einzelbaumweise Interpretation
erfolgt nach den Kriterien der VDI-Richtlinie Nr. 3793 Blätter 1 und
2, bzw. dem EU/EEC Manual on remote sensing. Für eine bestandesbezogene
Auswertung hinsichtlich Altersklasse, Baumart und Waldstrukturen wird auf
die Vorgaben der Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten (1998; 1999
und 2003) zurückgegriffen.
Bilder jeder Dauerbeobachtungsfläche sind über die Karte auf der
Ebene „Forschung an Dauerbeobachtungsflächen“ zugänglich.
Ansprechpartner
Friedrich Engels, email:
friedrich.engels@wald-rlp.de
Telefon: +49-6131-884-268-121
Hans Werner Schröck, email:
hans-werner.schroeck@wald-rlp.de
Telefon: +49-6131-884-268-122 |