Ausscheiderate, Insektenbefall, Pilzbefall & andere Schäden bei Buche |
Bei den Außenaufnahmen
der Waldzustandserhebung werden für jeden Probebaum äußerlich
sichtbare Schädigungen der Krone mit eindeutig erkennbarer Ursache
gesondert festgehalten. So werden Schäden durch blattfressende Insekten,
Pilzbefall von Blättern, Schäden durch Hagelschlag, Abbrüche
starker Äste oder ganzer Kronenteile und auch Beschädigungen des
Stammes notiert. Seit 1993 wird auch die Ursache für das Ausscheiden eines
Probebaumes festgehalten. Damit ist es möglich, Schädigungen durch
Sturmwurf, Insekten- oder Pilzbefall auch bei den aus dem Kollektiv
ausgeschiedenen Probebäumen zu erfassen. Ausmaß und Einfluss von Insekten- oder Pilzbefall
oder Schäden durch Hagel, Schneebruch oder Sturm werden im Vergleich
zu den Befunden auf den Dauerbeobachtungsflächen und unter Berücksichtigung
der Meldungen der Forstämter und der Untersuchungen zum Waldschutz
bewertet.
Im langjährigen Schnitt liegt die Ausscheiderate für Buche bei 1,9 % und ist damit im Vergleich zum Gesamtkollektiv gering. In 2020 waren meist Schäden durch Sturm Ursache für das Ausscheiden der Buchen. Im Verlauf der letzten Jahre zeigte sich jedoch, dass die Buche überwiegend durch geplante Holzernte aus dem Probebaumkollektiv entnommen wird. Eine Ausnahme war 2017, da wurde an drei Aufnahmepunkten der Generationswechsel vollzogen, da der Altbestand hier nicht mehr repräsentativ für den Waldort war. Die Altbäume sind zwar noch vorhanden, wurden aber durch neu ausgewählte Probebäume aus dem nachgewachsenen Jungbestand ersetzt. An vielen Buchen, in
2020 an rund 25 % der Probebäume, sind in der Lichtkrone abgestorbene Zweige
oder Äste zu sehen, ohne dass ein Grund für diese Absterbeerscheinung
erkennbar wäre. Das Ausmaß dieses Dürrreisigs am Einzelbaum wird abgeschätzt
und bei der Beurteilung seines Blattverlustes mit berücksichtigt. Auffallend
anormal kleine Blätter waren in 2020 an 15 Probebäumen notiert worden.
Die Kleinblättrigkeit ist ein Zeichen eingeschränkter Vitalität und geht
ebenfalls in die Abschätzung der Kronenverlichtung mit ein. Häufig tritt sie
in Kombination mit stärkerem Fruchtbehang auf, da vorzugsweise die Früchte
mit Nährstoffen versorgt werden und das Blattwachstum bei Nährstoffengpässen
reduziert wird.
Frische akute
Kronenbrüche wurden an einem Probebaum festgestellt. Auch Peitschschäden, die durch
Aneinanderschlagen der Zweigspitzen benachbarter Baumkronen bei starker
Windbewegung entstehen können, waren in Einzelfällen zu beobachten. Peitschschäden und Kronenbruch
sind eindeutig erkennbare mechanische Schäden und werden bei der Bewertung des Blattverlustes
so weit wie möglich ausgeklammert. Akute Schäden
durch Hagelschlag waren an den Probebäumen der Aufnahmepunkte nicht beobachtet worden. Stammschäden treten
immer wieder auf und bleiben ein Leben lang sichtbar. So hat insgesamt
knapp ein Drittel aller Probebäume einmal Stammschäden erlitten. |