Schwermetalle gelangen
insbesondere aus anthropogenen Quellen, vor allem als Folge industrieller
Prozesse und des Straßenverkehrs, in die Atmosphäre. Sie unterliegen
dem Ferntransport und werden über Depositionsprozesse in die Waldökosysteme
eingetragen.
Die verschiedenen Schwermetalle verhalten sich in den Ökosystemen sehr
unterschiedlich. Blei ist vergleichsweise immobil und reichert sich daher
stark im Auflagehumus an. Zink und Cadmium sind demgegenüber mobiler
und können mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenschichten oder sogar
bis ins Grundwasser gelangen.
Alle Schwermetalle sind in höheren Konzentrationen für Pflanzen
und Bodenorganismen toxisch. Zink ist aber auch ein wichtiger Spurennährstoff.
Die Bodenversauerung erhöht in der Regel die Mobilität der Schwermetalle
und damit auch ihre Gefährlichkeit für Baumwurzeln und Bodenorganismen
sowie die Gefahr ihrer Auswaschung ins Grundwasser. Viele rheinland-pfälzische
Waldstandorte in Industrienähe, entlang der Hauptverkehrsadern oder
in Bereichen geschichtlichen Erzabbaus weisen beträchtliche Schwermetallaltlasten
auf, die vor allem bei fortschreitender Bodenversauerung die Biozönose
beeinträchtigen können.
Die in den letzten beiden Jahrzehnten ergriffenen Luftreinhaltemaßnahmen
haben zu einem deutlichen Rückgang der Schwermetalleinträge auch
in die rheinland-pfälzischen Waldgebiete geführt. Dank der zunehmenden
Verwendung unverbleiter Kraftstoffe im Straßenverkehr ist der Rückgang
der Bleideposition besonders deutlich. Trotz dieser Erfolge sind Schwermetalle
immer noch eine bedeutsame Belastung unserer Waldökosysteme. Allerdings
steht eine konkrete Bewertung der Bedeutung der Schwermetalleinträge
für die Waldökosysteme oder das Grundwasser anhand des critical
loads-Ansatzes noch am Anfang.
Ansprechpartner
Dr. Martin Greve, email: martin.greve@wald-rlp.de,
Telefon: +49-6131-884-268-128
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